Zum Hauptinhalt springen

Hadamar als bedeutende Fürstenresidenz und Zentrum der Gegenreformation

SU in HadamarDer Vorstand der Senioren-Union Westerwald hatte seine Mitglieder zu einer Stadtführung nach Hadamar eingeladen. Die stellvertretende Vorsitzende Paula Maria Maaß hatte die Führung organisiert und zeigte sich erfreut, dass sich neben den Teilnehmern aus dem Westerwald auch Mitglieder aus der Kreisvereinigung Limburg-Weilburg der Stadtführung angeschlossen hatten. Schwerpunkte der Führung waren das Renaissanceschloss, die dreischiffige, spätgotische Liebfrauenkirche und die barocke Stadtpfarrkirche St. Nepomuk.

In der Außenanlage des Renaissanceschlosses wurde die Bedeutung Hadamars als Residenz- und Fürstenstadt anhand der Geschichte der Hadamarer Grafen anschaulich und einprägsam aufgezeigt. Einer der bedeutendsten Repräsentanten der Grafenlinie Nassau-Hadamar war Graf Johann Ludwig, der nach seinem Übertritt zum katholischen Glauben neue Kirchen im barocken Stil erbauen ließ und religiöse Orden nach Hadamar holte, um seine Residenzstadt zu einem glanzvollen Zentrum der Gegenreformation zu machen.
Eindrucksvoll konnten sich die Teilnehmer einen Eindruck über die Nachhaltigkeit des Wirkens von Graf Johann Ludwig anhand zweier Kirchenbesuche verschaffen. Die dreischiffige, spätgotische Liebfrauenkirche ist ein sakrales Kleinod. Im Inneren der Liebfrauenkirche sind als Werke des Hadamarer Barocks der Hochaltar und die Kanzel erhalten, die vom Hadamarer Bildhauer Martin Volck (um 1750) geschaffen wurden. Die einzigartige Prägung des Hadamarer Barocks geht auf die Hadamarer Barockschule zurück. Diese zeichnet sich vor allem durch die Ausdrucksstärke und Dramatik aus. Für die Kunstwerke wurde Material aus der näheren Umgebung verwendet.
Als weiteres sehenswertes Beispiel für den Hadamarer Barock ist die ehemalige Jesuitenkirche und heutige Pfarrkirche der Gemeinde St. Johannes Nepomuk. Sie wurde zwischen 1756 und 1758 errichtet. Sie ist berühmt für ihre detaillierten Deckengemälde, die das Leben des Heiligen Nepomuk darstellen. Die Kirche wurde 1917von den Franziskanern übernommen und als Studienhaus für ihren Nachwuchs genutzt. Nach dem Weggang der Franziskaner im Jahr 1976 hat das Bistum Limburg die ehemaligen Klostergebäude übernommen.
Zum Abschluss trafen sich die Teilnehmer zu einem intensiven Austausch über Stadtführung und allgemeine Themen aus Politik und Gesellschaft. Der Vorstand konnte einige Anregungen für seine weitere Arbeit aus den Gesprächen gewinnen.