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Ausschuss für Soziales, Gleichstellung und Gesundheit (ASGG) tagte erstmals

Beate Ullwer gab einen einen aktuellen Bericht aus ihrem Aufgabengebiet als Gleichstellungsbeauftragte. Die Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland und die Leiterin des Gesundheitsamtes Sarah Omar erläuterten die Aktivitäten des Westerwaldkreises im Bereich der ärztlichen Versorgung. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig die Verlängerung der „Förderrichtlinie haus- und fachärztliche Versorgung“. Positiv entschieden wurde ein Zuschussantrag zur Förderung der Seniorenarbeit im Bereich der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen.

Ärztliche Versorgung im Westerwaldkreis
Die Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland und die Leiterin des Gesundheitsamtes Sarah Omar informierten über Kreisspezifische Maßnahmen. Hierbei handelt es sich um eine Niederlassungsförderung für Mediziner im Westerwaldkreis, Netzwerkarbeit, Mediziner Camp, Beratungsangebot für zugewanderte ausländische Mediziner sowie die Unterstützung bei der Suche nach medizinischem Personal.
Zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung durch Haus- und Fachärzte und Fachärztinnen werden unter bestimmten Fördervoraussetzungen Niederlassungen, Filialbildungen und Neuanstellungen finanziell unterstützt. Bisher wurden 12 Niederlassungen/Filialbildungen und 12 Neuanstellungen gefördert.
Wichtig ist die Netzwerkarbeit. Hierzu zählen regelmäßige Treffen mit verschiedenen Akteuren aus den Verbandsgemeinden, der Kreisverwaltung, Kassenärztlicher Vereinigung, Kreisärzteschaft, Krankenhäusern, Hausarztpraxen, Facharztpraxen. Schwerpunkt ist dabei die Stärkung/Bündelung der gemeinsamen Interessen im Westerwaldkreis und die Verbesserung des Informationsaustausches. Daraus entstanden sind unter anderem das Mediziner Camp und das Unterstützungsangebot Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten gemeinsam mit der Ärzteschaft im Westerwaldkreis zu finden.
Erstmals wurde ein Mediziner Camp für Medizinstudentinnen und Medizinstudenten ab dem 5. Semester im September 2024 durchgeführt. Ziel ist es, erste Eindrücke aus dem Berufsleben eines Arztes im ländlichen Raum zu vermitteln und den Westerwaldkreis als Standort für eine spätere Niederlassung/ Anstellung zu präsentieren. Interessante medizinische Workshops und / oder Vorträge in Praxen, Krankenhäusern und im öffentlichen Gesundheitsdienst sowie Erlebnistouren durch die Region und die Verpflegung mit regionalen Produkten sollen positive Eindrücke vermitteln.
Für Mediziner/Medizinerinnen mit ausländischem Abschluss leistet der Westerwaldkreis Beratung und Unterstützung sowie Hilfestellung beim umfangreichen Anerkennungsverfahren. Ziel ist eine medizinische Tätigkeit im Westerwaldkreis.
Neuerdings leistet der Westerwaldkreis auch Unterstützung bei der Suche nach medizinischem Fachpersonal (MFA). Die Vorstellung des Ausbildungsberufs MFA auf Berufs-Informations-Veranstaltungen von Schulen und Verbandsgemeinden mit Organisation, Terminvereinbarung und Gestaltung Infostand erfolgt durch das Gesundheitsamt. Die Vorstellung des Berufsbildes und Mitmachangebote werden durch Personal von Arztpraxen geleistet. Information über offene Ausbildungsstellen sind auf der Homepage des Kreises nachzulesen.

Förderrichtlinie haus- und fachärztliche Versorgung
Die „Förderrichtlinie haus- und fachärztliche Versorgung“ wurde für die Laufzeit von 2 Jahren ab dem Jahr 2022 aufgelegt, mit der Zielsetzung die Niederlassung von Ärzten in der Region attraktiver zu machen. Eine neue Niederlassung oder Eröffnung einer Filialpraxis ist mit bis zu 10.000 € in einer Summe förderfähig, die Anstellung von ärztlichem Personal (auch in Weiterbildung oder Famulaturen) wird mit maximal 1.000 € pro Jahr für die Dauer von 10 Jahren gefördert.
Die Aktualität des Themas und die gute Resonanz seitens der Ärzteschaft lassen eine Weiterführung der Förderrichtlinie sinnvoll erscheinen. Es ist zu erwarten, dass im Jahr 2025 mehr ärztliches Personal in Weiterbildung eingestellt wird, was ausdrücklich zu begrüßen ist. Dies kann eine Mittel sein, um der Ärzteknappheit entgegenzuwirken. Der Ausschuss für Soziales, Gleichstellung und Gesundheit empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, die Geltungsdauer der Richtlinie zur Förderung der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im Westerwaldkreis um 2 Jahre, bis zum 31.12.2026, zu verlängern und die Fördermittel in Höhe von 100.000 € in den Haushalt 2025 aufzunehmen.


Förderung lokaler Aktivitäten in der Seniorenarbeit
Der Kreistag des Westerwaldkreises hat die Fortschreibung der erstmals 2012 verabschiedeten Seniorenpolitischen Konzeption mit den entsprechenden Förderrichtlinien beschlossen. Um die Inhalte der Konzeption erfolgreich umzusetzen, werden auf die Seniorenpolitische Konzeption bezogene Einzelanträge jeweils 1.000 Euro als Anschubfinanzierung in Aussicht gestellt.

Ein Projekt aus der VG Höhr-Grenzhausen greift das neu aufgenommene Handlungsfeld 12 „Digitale Kompetenz und Teilhabe“ auf. Unter dem Titel "Gut leben und älter werden in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen" wird das übergeordnete Ziel verfolgt, die Lebensqualität älterer Menschen durch die Förderung digitaler Kompetenzen zu verbessern und innovative Ansätze zur Nutzung digitaler Hilfsmittel im Alter zu entwickeln. Weitere Ziele sind: Vermittlung grundlegender digitaler Kompetenzen, um ältere Menschen in die Lage zu versetzen, digitale Hilfsmittel eigenständig und sicher zu nutzen. Die Förderung von sozialen Interaktionen durch die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel, um Isolation zu vermindern und die Verbindung zu Familie, Freunden und Gemeinschaften zu stärken. Die Unterstützung von Pflegeeinrichtung und Begegnungsstätten mit WLAN-Hotspots. Die Ermutigung älterer Menschen, ihre neu erworbenen digitalen Fähigkeiten für gemeinnützige Zwecke einzusetzen und somit einen Beitrag zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinschaft zu leisten.
Der Ausschuss für Soziales, Gleichstellung und Gesundheit hat das Projekt zustimmend zur Kenntnis genommen und bewilligt 1.000 Euro für die Umsetzung des Projekts. Weitere drei Anträge befinden sich noch in der Prüfung.