Vorstand der Senioren Union vor Ort in der Verbandsgemeinde Wallmerod: Herausforderungen werden von der Politik gewinnbringend für alle Bürgerinnen und Bürger bewältigt!
Der Vorstand der Senioren Union Westerwald hat sich zum Ziel gesetzt, nach und nach die Verbandsgemeinden des Westerwaldkreises zu besuchen, um sich im Austausch mit den Bürgermeistern über Leben, Politik und Seniorenarbeit zu informieren und auszutauschen. Der Vorsitzende der Senioren Union, Rainer Becher konnte den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wallmerod, Klaus Lütkefedder gewinnen, den Vorstandsmitgliedern am 10. Januar einen umfassenden Einblick in die kommunalpolitische Arbeit in der Verbandsgemeinde Wallmerod zu geben.
Schwerpunkte des dreistündigen Austauschs waren die Themen „Leben im Dorf“, Ausstattung der Schulen, Feuerwehr, Freibad und Sportstätten, Katastrophenschutz, Maßnahmen zum Klimaschutz, Kultur, Infrastrukturmaßnahmen, Seniorenarbeit und Finanzen. Zugleich gab es einen Ausblick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.
Herausforderung Stärkung des ländlichen Raums
Die Vorstandsmitglieder zeigten sich beeindruckt von dem, was in der Verbandsgemeinde beispielgebend kommunalpolitisch gestemmt wurde. Das „Wallmeroder Modell“ macht deutlich, wie vorausschauend auch unter Einbeziehung wissenschaftlichen Sachverstands, repräsentativer Bürgerbefragung und Nutzung der vielfältigen Förderprogramme der ländliche Raum gestärkt werden und an Attraktivität gewinnen kann. Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Dorfgestaltung, Schulen und Bildung wie auch in Kultur und Sportstätten scheitern nicht an fehlenden Finanzen.
Mit berechtigtem Stolz wusste Klaus Lütkefedder zu berichten, dass beim Förderprogramm „Leben im Dorf“ der Verbandsgemeinde das 500. Förderprojekt kurz bevorsteht. Hier wurden erfolgreich Zukunftsinvestitionen getätigt. Umso erstaunlicher ist, dass die Verbandsgemeinde Wallmerod in den letzten Jahren zwölfmal einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen konnte, keine neuen Schulden machen musste und auch Beiträge zur Umschuldung leisten konnte. Dies war auch ein Resultat des Energiekonzepts der Verbandsgemeinde in den vergangenen zehn Jahren. Durch die Einführung eines Energiecontrollings musste die Verbandsgemeinde zehn Prozent weniger für Strom und rund ein Drittel weniger für Heizenergie aufwenden.
Herausforderung Klimaschutz
Seit 2010 arbeitet die Verbandsgemeinde Wallmerod konzeptionell an einem Energiekonzept in der Überzeugung, dass die darauf fußenden Maßnahmen nicht nur erhebliche Einsparungen bei den Finanzen ermöglichen, sondern auch einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Verbandsgemeinde Wallmerod als erste Kommune in Rheinland-Pfalz ihren Förderbescheid im Rahmen des „Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) Ende November 2023 von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Klimaschutzministerin Katrin Eder überreicht bekam. Bürgermeister Lütkefedder stellte die einzelnen Projekte vor, die durch die Fördergelder umgesetzt werden: Balkonkraftwerke für Privathaushalte, Stromspeicher als Ergänzung vorhandener PV-Anlagen in der Realschule plus in Salz sowie in der Sport-und Kulturhalle, Neubau eines klimaneutralen und energieautarken Feuerwehrgerätehauses in Kuhnhöfen in Holzbauweise, die Errichtung einer Mobilitätsstation mit Radabstellplätzen am Bahnhof in Steinefrenz und eine PV-Anlage im Freibad in Hundsangen. Allein durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird eine CO2-Einsparung von mehr als 134 Tonnen pro Jahr erwartet.
Herausforderung Seniorenpolitik
Für Klaus Lütkefedder wird die kommunale Senioren-Politik der Verbandsgemeinde durch eine Erkenntnis aus einer repräsentativen Bürgerumfrage Ende 2014 richtungsgebend betrieben, um den Einwohnern zu ermöglichen, lange und selbstbestimmt in den eigenen Häusern wohnen bleiben zu können. Um dies zu ermöglichen, wurden unterschiedliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens identifiziert, die im politischen Handeln eine besondere Bedeutung erhalten müssen. Das Programm „Lange leben im Dorf“ werde seit Jahresbeginn in aktualisierter Form fortgeführt, um weiterhin Wohnungen und Häuser möglichst barrierefrei umbauen zu können. Ein wesentlicher Bereich sei die medizinische Versorgung. So wurde im Januar 2023 in Wallmerod eine Praxis für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde eröffnet, die unter dem Dach des MVZ am Krankenhaus Diez geführt wird.
Im kulturellen und sozialen Bereich setze die Verbandsgemeinde mit großem Erfolg auf die Eigeninitiative der Seniorinnen und Senioren. In kleinen Schritten entwickelte sich eine Vielzahl von Angeboten, die Teilhabe und soziale Einbindung ermöglichen. Wichtig sei der Austausch der Seniorengruppen miteinander. Einmal im Jahr träfen sich Seniorengruppen aus den Gemeinden der Verbandsgemeinde zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch in der Verbandsgemeindeverwaltung. Ein Projekt, das aus diesen Treffen hervorgegangen sei, könne man wöchentlich im Mitteilungsblatt nachschlagen: die Seniorenseite. Dort würden Veranstaltungen, Berichte und Informationsangebote eingestellt, die für alle Senioren interessant sein können.