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CDU-Kreistagsfraktion: Kommunale Wasserversorger stellen Trinkwasserversorgung der Bevölkerung sicher

Keine akuten Probleme bei der Westerwälder Trinkwasserversorgung, aber der dringende Appell an die Bürger mit dem kostbaren Lebensmittel Trinkwasser sorgsam umzugehen. So zieht der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Krempel das Fazit aus der jüngsten Videokonferenz in der Reihe „Impulse digital“ der CDU-Kreistagsfraktion mit dem Thema „Droht dem Westerwald im Sommer Wasserknappheit?“.

Krempel erinnerte zu Beginn daran, dass auch für einige Westerwald-Gemeinden bereits erste Wasser-Sparmaßnahmen erörtert werden. Die kommunalen Wasserwerke halten die Entwicklung seit längerem im Blick. Gibt es Regionen in unserem Kreis, die besonders betroffen und gefährdet sind? Reicht es tatsächlich Wasser zu sparen oder muss es ggf. auch zeitweise abgestellt werden? Bedeutet dies auch Schluss mit dem Rasensprengen und privaten Pools?

Sebastian Exner, stellv. Geschäftsführer vom Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz, gab einen informativen Überblick über die aktuelle Situation der Trinkwasserversorgung. Die natürlichen Voraussetzungen für eine ausreichende Trinkwasserversorgung seien in Deutschland recht gut. Politisch Verantwortliche aller Ebenen hätten auch die Notwendigkeit der ausreichenden Grundwasserneubildung erkannt und versuchten mit geeigneten Maßnahmen in der Forst- und Wasserwirtschaft dem Negativtrend entgegenzuwirken. Exner bescheinigte den verantwortlichen Kommunen in Rheinland-Pfalz ein hohes Problembewusstsein. In der Bevölkerung müsse allerdings noch mehr informiert werden, um auch in den nächsten Jahren diesen guten Stand zu halten.

Verbandsgemeinden kümmern sich
Positive Rückmeldungen gab es in dieser Konferenz auch von den lokalen Vertretern. Bürgermeisterin Alexandra Marzi zeigte die verschiedenen in der Verbandsgemeinde Wirges ergriffenen Maßnahmen auf, die die Trinkwasserversorgung sicherstellen. Kurzfristig wird die Brunnenregeneration angegangen (3 bis 4 Brunnen jährlich), mittelfristig sollen zusätzliche Tiefenbohrungen erfolgen und langfristig wird ein Verbund „Montabaurer Höhe“ mit benachbarten Verbandsgemeinden angestrebt. Werkleiter Michael Endlein ergänzte, dass Verbundleitungen eingerichtet werden, die in ferner Zukunft dann von einem Hochbehälter auf der „Montabaurer Höhe“ evtl. auch Rheinwasser für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung stellen können.

Jörg Pfaff, Werkleiter der Verbandsgemeinde Westerburg, kann in seinem Bereich auf ein großes Wasserangebot vom Höhner Stollen Alexandria zurückgreifen, das gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Bad Marienberg genutzt wird. Alle 16 Versorgungsbereiche, mit ihren eigenen Brunnen und Hochbehältern, sind an den zentralen Hochbehälter in Neuhochstein angeschlossen. Hierdurch können u.a. saisonale Schwankungen ausgeglichen werden. Unabhängig davon würden aber auch neue Wasservorkommen erschlossen. Neben den internen Verbundnetzen werde verstärkt die interkommunale Zusammenarbeit gepflegt. Stephan Krempel sprach in diesem Zusammenhang die Erwartung aus, dass es in absehbarer Zeit - mit fairem finanziellem Ausgleich - zu einem gemeinsamen Westerwälder Wassernetz komme.

Der Vorsitzende des Kreisbauerverbandes, Matthias Müller, fordert in gemeinsamer Verantwortung ein „langfristiges Denken“. Der Klimawandel müsse ernst genommen werden sowie in Land- und Forstwirtschaft die Versickerung und Wasserrückhaltung verstärkt werden.

Sorgsam mit Trinkwasser umgehen
Erica Wüst, die für Seuchen- und Umwelthygiene zuständige Sachbearbeiterin bei der Kreisverwaltung Altenkirchen im Bereich öffentliche Trinkwasserversorgung und Kleinanlagen machte in Ihrer Stellungnahme aber darauf aufmerksam, dass in den Trinkwasserleitungen im Interesse der Gesundheitshygiene auch ein regelmäßiger Durchfluss gewährleistet sein muss. Wassersparen sei insofern nur ein Aspekt zur Sicherung gesunden Trinkwassers.

Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass für die Wassernutzung Verbote nur das letzte Mittel sein können. Der Wasserrückhaltung und der Brauchwassernutzung müsse stärker Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die technischen Möglichkeiten (u.a. Fernwartung) ermöglichen den kommunalen Wasserversorgern bereits frühzeitige Reaktionen bei Versorgungsengpässen bzw. bei Netzverlusten. Umso wichtiger sei bei möglichen Pool-Befüllungen die Information an die Wasserwerke.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel stellte abschließend fest, dass es offenbar keine akuten Probleme bei der Trinkwasserversorgung gebe. Die kommunalen Wasserversorger arbeiteten zuverlässig und zukunftsgerichtet. Hilfreich dabei seien neben dem sensiblen Verbrauch durch Unternehmen und Landwirtschaft auch unterstützende Maßnahmen seitens der Bevölkerung. Wasserspeicherung in Regentonnen bzw. Zisternen, weniger Bodenversiegelung sowie sparsamer Verbrauch bei Rasensprengung und Pool-Befüllung würden bei einer ausreichenden Trinkwasserbevorratung helfen. Deutlich geworden sei in der Gesprächsrunde aber auch die hervorragende und zukunftsgerichtete Arbeit der Westerwälder Wasserwerke. Gesundes Trinkwasser sei eben nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis von harter Arbeit in den Westerwälder Verbandsgemeinden.