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Förderung der ärztlichen Versorgung im Westerwaldkreis

Förderung ärtzl. Versorgung WWDie „Ärztliche Versorgung“ im Westerwaldkreis war Schwerpunktthema einer gemeinsamen Sitzung des Kreisausschuss und des zuständigen Fachausschuss. Beraten wurde über eine Richtlinie zur Förderung der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im Westerwaldkreis sowie über die angestrebte Zusammenarbeit mit der Universität Siegen im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte mit ihrem Antrag in der Kreistagssitzung im Mai 2021 entsprechende Grundsatzbeschlüsse erwirkt.

Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland erläuterte zu Beginn die Zielsetzungen der beiden Beschlussvorlagen. In einer eigenen Richtlinie regelt der Westerwaldkreis die Zahlung einer Niederlassungsprämie im Rahmen der ambulanten, kassenärztlichen Versorgung für Haus- und Fachärzte. Ärztinnen und Ärzten soll ein finanzieller Anreiz bzw. finanzielle Unterstützung für die Übernahme oder Neugründung einer haus- oder fachärztlichen Praxis bzw. die Anstellung zusätzlicher Ärztinnen und Ärzte geboten werden. Bei einer Bindungsdauer von 10 Jahren können dann für eine Praxisgründung bzw. -übernahme 10.000 Euro an Zuschuss gewährt werden. Im Kreishaushalt 2022 sollen hierfür 100.000 Euro bereitgestellt werden.

Bei der Kooperation mit der Uni Siegen geht es nach den Worten von Kreisbeigeordneter Gabriele Wieland darum, dass bei der ärztlichen Versorgung gerade im ländlichen Raum digitale Unterstützungs-Modelle bei Diagnostik und Therapie zu entwerfen und umsetzungsreif zu gestalten. Hierdurch könnte trotz sinkender Ärztezahl eine flächendeckende medizinische Betreuung ermöglicht und wachsende Engpässe in der Gesundheitsversorgung überwunden werden.

Die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jenny Groß MdL begrüßte den Beschlussvorschlag: „Mit dem heutigen Tag geben wir den Startschuss für ein neues medizinisches Zeitalter im Westerwaldkreis. Wir freuen uns, dass die digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck unter der Leitung der Uni Siegen, unser Partner wird. Wir brauchen mehr denn je eine stärkere Vernetzung zwischen Patienten, Arzt, Therapeut und Krankenhaus. Eine seriöse flächendeckende ärztliche Versorgung braucht den digitalen Schub und den möchten wir heute mit diesem Beschluss von kommunaler Seite geben. Es ist richtig hier in Schritten vorzugehen und die nötigen Gelder in den Haushalt einzustellen (80.000 Euro für 2022).“ Jenny Groß MdL drückte die Erwartung aus, dass das Projekt im Frühjahr 2022 starten kann und im Sommer 2022 erste Zwischenergebnisse vorliegen.

In der Fachausschusssitzung wurde der Psychiatriebericht zustimmend zur Kenntnis genommen und eine Fortschreibung in fünf Jahren beschlossen.
Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland gab auch einen Sachstandsbericht zur Fortschreibung des Pflegestrukturplan und der seniorenpolitischen Konzeption. Beim Pflegestrukturplan wurden neue ministerielle Anforderungen erlassen, die noch umfangreiche Arbeiten nach sich ziehen. Nach der Erhebung der Ausgangsdaten soll auch die Seniorenpolitische Konzeption des Westerwaldkreis fortgeschrieben werden. Kreistagsmitglied Karl-Heinz Boll hob hervor, dass durch die mit einem Kreistagsbeschluss von 2012 beschriebenen Handlungsfelder viele Aktivitäten bei den Kommunen, den Kirchengemeinden und den Vereinen/Verbänden angestoßen wurden. Nunmehr gelte es die Handlungsfelder zu aktualisieren und zu ergänzen.