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„Wie läuft der Neustart im Westerwälder Tourismus?“

Tourismus BildMit Zuversicht und Tatkraft starte der Westerwälder Tourismus in die Nach-Corona-Zeit, so der Eindruck bei der zu diesem Thema durchgeführten Videokonferenz der CDU-Kreistagsfraktion. Drei Hotelbesitzer und eine Tourismusmanager gaben dabei einen Einblick in die aktuelle Entwicklung zum Wirtschaftsfaktor „Tourismus“ in der Reihe „Impulse digital“. Die neuen Herausforderungen werden angenommen, der Optimismus der Akteure ist vorhanden und vor allem wird eine verlässliche Planbarkeit der Corona-Rahmenbedingungen für die nächsten Monate gewünscht.


CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel bekräftigte zu Beginn den Willen der CDU-Kreistagsfraktion den Tourismus im Westerwald zu fördern. „Die in diesem Bereich tätigen Betriebe hatten und haben schwierige Zeiten zu bewältigen. Was können wir von der kommunalen Seite an Unterstützung leisten, um den Westerwald für Gäste und Naherholungssuchende attraktiv zu gestalten? Wie kann der Neustart gelingen?“


Maja Büttner, stellv. Geschäftsführerin Westerwald Touristik-Service, sieht bei Innenveranstaltungen aufgrund der Besucherbeschränkungen noch eine größere Zurückhaltung, während zu den Außenveranstaltungen (Wandern, Radfahren) ein großer Zuspruch erfolgt. Hierbei handelt es sich vor allem um Naherholungssuchende. So erfolgten an einem einzigen Wochenende allein über tausend Prospektanforderungen. Für die Regionen Rhein/Ruhr und Rhein/Main biete der Westerwald einen großen Standortvorteil, der jedoch nur mit einem ständig zu prüfenden Marketingkonzept dauerhaft erhalten werden kann. Hierzu seien allerdings „Leuchttürme“ erforderlich.


Drei dieser „Leuchttürme“ hatte die CDU-Kreistagsfraktion zum Dialog eingeladen. Christina Heinz, Geschäftsleitung Hotel Heinz Höhr-Grenzhausen/Ransbach-Baumbach, berichtete von vielen Stammgästen, die das „Wellness-Angebot“ und die Gastronomie in Anspruch nehmen.  Beim Tagungsgeschäft erwartet sie deutliche Rückgänge. Durch die sich verändernden Corona-Regelungen sei durch die Betriebe ein hoher Organisations- und Beratungsaufwand zu leisten. „Wir freuen uns, wieder Gäste begrüßen zu können. Wir wollen den Gästen einen angenehmen Aufenthalt im Westerwald bieten.“


Richarda Krüger, Geschäftsführung Hogano-Hotels in Bad Marienberg und Hachenburg, hält die Personalsituation im Gastgewerbe für angespannt. Bisheriges Personal habe sich in den Corona-Monaten anders orientiert. Mit einer besonderen Anstrengung konnte die Ausbildung von Nachwuchskräften aufrechterhalten werden. Während das „Wildpark-Hotel“ wieder viele Stammgäste beherberge und im „Kristall-Hotel“ eher kurzeitige Hotelübernachtungen erfolgen, vermisse das „Parkhotel“ in Hachenburg das Tagungsgeschäft. Richarda Krüger hofft dies jedoch ein Stück weit durch die „verschobenen“ Familienfeiern auffangen zu können.


Nach Auffassung von Stefan Weber, Geschäftsführer Steig-Alm Bad Marienberg, hat der Westerwald viel zu bieten und ist vor allem für die umliegenden Ballungsgebiete interessant. Natur und Sehenswürdigkeiten bieten ein großes Potential. „Wir können mit Qualität punkten, müssen jedoch nach außen ein besseres Image vermitteln.“ Augenzwinkernd warb er dafür, gemeinsam den Westerwald im äußeren Erscheinungsbild „ein klein bisschen sexy zu machen“. Ein attraktives Image und gute Angebote seien wichtig, wenn man am Markt bestehen wolle.
CDU-Kreisvorsitzender Dr. Andreas Nick MdB erkundigte sich nach den vom Bund geleisteten Überbrückungs- und Ausfallhilfen. „Wo müssen wir nachsteuern?“ Während Christina Heinz den hohen bürokratischen Aufwand bemängelte, berichteten Richarda Krüger und Stefan Weber von kurzfristig zugegangenen Vorschüssen bei der Überbrückungshilfe. Einmütig begrüßt wurden die gezahlten Kurzarbeitsgelder, die die Situation des Personals entspannt habe. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Speisen sollte nach Möglichkeit beibehalten werden.


Die Unternehmen erwarten einen deutlichen Umbruch beim Tagungsgeschäft. Gemeinsam mit dem Westerwald Touristik-Service sollten für die Erholungssuchenden attraktive Rahmenangebote erarbeitet werden, um ein klares Profil für die künftigen Gäste im Westerwald anzubieten. Dringend erforderlich sei eine verlässliche Planung für Beschränkungen und Lockerungen im Rahmen der Corona-Pandemie.


CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel sowie die ebenfalls teilnehmenden CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß und Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland wollen die erhaltenen Anregungen bei ihrer politischen Arbeit aufgreifen. Krempel: „Wir gehen die nächsten Monate mit Zuversicht an, wollen die gegenseitige Vernetzung und Unterstützung stärken. Der Westerwald muss den Erholungssuchenden ein starkes Angebot machen.“ Insofern werde man mit den Anbietern auch dauerhaft im Dialog bleiben, diese hätten alle Unterstützung der Politik auf allen Ebenen gerade nach diesen schwierigen Zeiten verdient.