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Caritas und Diakonie unterstützen die Schwächsten in der Pandemie

Vielfältige Unterstützung für die Schwächsten in der Gesellschaft leisten während der Pandemie die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen Caritas und Diakonie. Dies wurde bei einer Gesprächsrunde der CDU-Kreistagsfraktion im Rahmen der Reihe „Impulse digital“ deutlich. 

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel konnte als Gesprächspartnerinnen in der Videokonferenz Petra Strunk, stellvertretende Leiterin des Diakonischen Werk und Tafel-Koordinatorin im Westerwaldkreis sowie Dorothea Westermayer, Abteilungsleiterin „Beratung/Soziale Dienste“ beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn begrüßen. Während zu Beginn der Pandemie, so Krempel in den Eingangsworten, ein Gefühl großer Solidarität und einer gewissen Entschleunigung zu verspüren gewesen sei, habe zwischenzeitlich der gesellschaftliche Zusammenhalt große Belastungen erfahren. Die wirtschaftliche Situation der Schwächsten in der Gesellschaft werde von mehreren Studien als deutlich verschärft beschrieben. Hier leisteten die beiden caritativen Organisationen neben anderen Institutionen, Vereinen und Verbänden den Menschen in besonderen Notlagen unverzichtbare Hilfe. So führe das Diakonische Werk beispielsweise die Koordination der Westerwälder Tafel weiter fort und der Caritasverband ist u.a. mit dem „Anziehpunkt“ in Montabaur in der Region aktiv.


Erhöhter Beratungsbedarf

In der Gesprächsrunde informierten Petra Strunk und Dorothea Westermayer ausführlich über die vorhandenen Beratungs- und Hilfsangebote. Die Rahmenbedingungen mit Abstands-, Masken- und besonderen Hygienepflichten sei eine große Herausforderung. Der Beratungsbedarf habe sich deutlich erhöht, die Belastungsgrenze beim Fachpersonal sei in vielen Fällen bereits erreicht und Wartezeiten seien teilweise unvermeidbar.

Ein Lob und ein Dankeschön konnte die Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland für das Gesundheits- und Veterinäramt in der Kreisverwaltung mitnehmen. Hier werde immer wieder wertvolle Unterstützung und Beratung geleistet.

Petra Strunk gab einen Einblick in die Westerwälder Tafelarbeit, die mit ca. 430 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern an acht Ausgabestellen aktiv ist. Trotz coronabedingter organisatorischer Änderungen könne die bisherige Arbeit auch mit ausreichend zur Verfügung gestellten Lebensmitteln fortgeführt werden. Ca. 100 mobilitätsbeeinträchtigte Haushalte werden von den Ehrenamtlern mit einem Bringdienst zuhause angefahren. Aufgrund von Corona sei jedoch der Charakter der Ausgabestellen als niedrigschwellige Kontakt- und Beratungsstelle weitgehend entfallen.

Dorothea Westermayer berichtete ausführlich über den Umbruch in der Beratungsarbeit. Zusätzliche größere Räumlichkeiten mussten bereitgestellt sowie Soft- und Hardware beschafft werden. Beraterinnen und Berater sammelten intensive Erfahrungen mit Online- und Videoberatung. Diese neue und sicherlich aufrechtzuerhaltende Beratungsform könne jedoch nicht bei allen Personengruppen genutzt werden. Bei vorliegenden Verständigungsschwierigkeiten oder nicht vorhandenen technischen Hilfsmitteln sei mit einer Vielzahl von Hilfebedürftigen weiterhin das direkte persönliche Gespräch notwendig.

Türen öffnen und Ehrenamtler motivieren

Petra Strunk und Dorothea Westermayer bedauerten, dass in der Pandemiezeit viele Behörden für den Publikumsverkehr geschlossen hatten bzw. sind. Dies habe zu vermehrten Anfragen bei den Beratungsstellen geführt. Insbesondere bei den Jobcentern wäre hier eine größere Flexibilität erwünscht, um zumindest Eingangsbestätigungen bzw. Unterstützung bei den Antragstellungen zu erhalten.

In Bezug auf die weitere ehrenamtliche Unterstützung zeigten sich Strunk und Westermayer optimistisch. Zwar mussten vor allem ältere Helferinnen und Helfer auf ihre Mitarbeit verzichten, Jüngere folgten zur Unterstützung nach und weitere Ehrenamtler warteten bereits auf ihren „Wiedereinstieg“.

„Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Ehrenamtlern von Caritas und Diakonie im Westerwaldkreis,“ so CDU-Fraktionschef Krempel, „gilt unser herzlicher Dank für ihre Unterstützung und Hilfe für die Schwächsten während der Pandemie. Als CDU-Kreistagsfraktion werden wir prüfen, ob von kommunaler Seite insbesondere bei der Berücksichtigung von Miet- und Energiekosten Verbesserungen erreichbar sind.“ Auch zukünftig wollen die Christdemokraten die faire und offene Zusammenarbeit mit den kirchlichen Hilfsorganisationen pflegen.