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CDU-Kreistagsfraktion: Wald soll den Westerwald auch künftig prägen

thumb gesprächwaldCDUKTFRennerod.jpgRENNEROD. „Bleibt der Wald auch zukünftig noch prägend als Markenzeichen für den WesterWALD“, diese Frage stellten sich Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion im Gespräch mit dem neuen Forstamtsleiter Tobias Schuhbäck. Der Wald wird sich stark verändern, kann jedoch mit gemeinsamen Anstrengungen seinen prägenden Charakter erhalten.

Ein gemeinsames Handeln aller Beteiligten ist vor allem im Punkt des Forstschutzes und der Jagd dringend nötig. Bürgermeister und CDU-Kreistagsmitglied Gerrit Müller machte in seiner Begrüßung deutlich, dass mit Tobias Schuhbäck ein Fachmann Forstamtsleiter wurde, der auch außerhalb der rheinland-pfälzischen Forstverwaltung Erfahrung sammeln konnte. Er war über viele Jahre in Franken tätig und konnte bereits dort Erfahrung mit trockenen Waldböden sammeln.


Aktuell machen zusätzlich zu den Nadelhölzern auch die Buchen dem Forstamtsleiter Sorgen. In den Wäldern seien mittlerweile auch zahlreiche absterbende und abgestorbene Buchen zu finden. Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre habe die Böden bis in mehr als zwei Meter Tiefe ausgetrocknet und so leiden auch alle Baumarten. Oft sind schon von Weitem geschädigte Buchen an dem braunen oder bereits abgeworfenen Laub erkennbar. Anders als diese offensichtlichen Schäden an den geschwächten Bäumen sind die unsichtbaren Schäden an den Wurzeln und im Inneren der Stämme deutlich unkalkulierbarer. In den betroffenen Wäldern bestehe zunehmend eine Gefahr für Waldbesucher durch plötzlich herabfallende dürre Äste oder umstürzende Bäume. Meist sind Regen oder Wind Auslöser für die Veränderung in der Gewichtsbalance des Baumes und führen zusammen mit geschädigten Wurzeln, ohne ausreichenden Halt im Boden, zum Umstürzen der Bäume. Der Rat von Forstamtsleiter Schuhbäck und seinen Mitarbeitern an die Waldbesucher und ihre Familien: „Meiden Sie unsere Wälder bei Wind und vor allem bei Regen!“


Schuhbäck erwartet eine deutliche Reduzierung bzw. Wegsterben des Fichtenbestandes im Westerwald. Unter dem Gesichtspunkt der Kohlendioxidsenke sei eine möglichst vollständige Nutzung und Verwertung der toten und absterbenden Bäume des Waldes wünschenswert, allerdings finanziell nicht immer umsetzbar. Er machte deutlich, dass die augenblickliche große Menge in künftigen Jahren nicht mehr zur Verfügung steht. Nachhaltige Konzepte könnten hierauf nicht aufgebaut werden.


Für die jetzt vorhandenen und noch entstehenden Kahlflächen ist in erster Linie die Naturverjüngung der Hoffnungsträger. Diese könnte dann durch Ergänzungspflanzungen aufgewertet werden. Mit der Naturverjüngung sei die Chance verbunden, dass sich die Baumarten auch an die neuen Klimabedingungen anpassen. Bei der Wiederbewaldung seien jedoch die örtlichen Rahmenbedingungen des Bodens und Klimas differenziert zu betrachten und abzuwägen.


Entscheidend für einen Erfolg der Naturverjüngung sei eine sofortige Reduzierung des teils deutlich überhöhten Wildbestandes. Verbiss an den Pflanzenspitzen verhindere eine nachhaltige Waldentwicklung und -nutzung. Die Kommunen seien daher aufgefordert, so die einhellige Meinung der Gesprächsteilnehmer, mit den Jagdberechtigten über aus den aktuellen Herausforderungen angepasste Jagdmethoden in den Dialog zu treten.