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Vielfältige heimische Angebote nutzen – Gastronomie unterstützen

Julia in WesterburgEinen nachdrücklichen Appell richtete CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel zum Schluss der Videokonferenz der CDU-Kreistagsfraktion mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Touristik: „Liebe Westerwälderinnen und Westerwälder, bitte geht wieder Essen und Trinken. Unterstützt die heimische Gastronomie, damit diese geselligen Treffpunkte auch nach Corona erhalten bleiben.“

Zu Beginn der im Rahmen von „Impulse digital“ durchgeführten Gesprächsrunde hatte Krempel darauf hingewiesen, dass die Hotel- und die Gaststättenbranche durch die Corona-Pandemie mit die härtesten Einschnitte erleben mussten. Im Alltag seien diese Bereiche den Menschen beim Feiern, Essen und Trinken besonders nahe. Gerade dies wären für mögliche Infektionen aber leider sehr sensible Bereiche.


Caroline Stahl, Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) sowie Hotelgeschäftsführerin (u.a. vom Wildparkhotel in Bad Marienberg und dem Parkhotel in Hachenburg) schilderte eindrucksvoll in einem „Frontbericht“ die letzten Wochen: Komplette Schließung der Betriebe, Entlassung von Mitarbeitern, Kurzarbeit, Reduzierung von laufenden Kosten, Stornierung von gebuchten Tagungen und Übernachtungen. Nun gelte es aber wieder einen langsamen Einstieg in den Hotel- und Restaurantbetrieb zu finden.


Geschäftsführer Jens Geimer von der Westerwaldbrauerei Hachenburg hob ebenfalls die Ausnahmesituation hervor. Die Westerwaldbrauerei habe recht frühzeitig mit verschiedenen Schritten unter dem Titel „Westerwälder Wirtschaftsförderung“ eigene Aktivitäten zur Unterstützung der heimischen Gastronomie entfaltet. Die Kundenpflege und gegenseitige Solidarität seien dabei wichtige Gesichtspunkte. Geimer erinnerte u.a. an die sehr erfolgreiche Gutschein-Aktion (über 3000 Stück), die kostenfreie Schankanlagenreinigung, die Auffüllung der Gläserregale und weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtsleute. Die überwiegende Zahl der Gastwirte sei für die hygienischen Anforderungen gut gerüstet und würden sich über zahlreiche Gäste freuen.


Christoph Hoopmann, Geschäftsführer des Westerwald Touristik-Service (WTS), sieht gute Chancen zu einer Belebung der touristischen Angebote. Für ein attraktives Angebot sei die Zusammenarbeit aller Beteiligten (kleine und große Gaststätten, Übernachtungsgewerbe und die Kommunen) dringend erforderlich. Der WTS habe in den letzten Wochen verschiedene Aktionen vorbereitet, auf die nun mit einer Anzeigenkampagne aufmerksam gemacht werde. Der Schwerpunkt sei in den Postleitzahlbereichen 4, 5 und 6 zu sehen. Aber auch die heimische Bevölkerung sei herzlich eingeladen, die attraktiven Angebote im Westerwälder Rad- und Wanderwegenetz mit ihren Lokalitäten zu nutzen.
Claudia Heinz, Geschäftsführerin von Hotel Heinz mit Betrieben in Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, bestätigte den Erfahrungsbericht von Caroline Stahl. Das Tagungsgeschäft sei am Boden und werde sich wohl allenfalls mittelfristig erholen. In jüngster Zeit erfolgten zwar wieder eher Anfragen, bei Buchungen werde jedoch noch immer eher Zurückhaltung geübt. Viele potenzielle Gäste wollten die weitere Entwicklung abwarten.



Mehrfach wurde Kritik am Verhalten der rheinland-pfälzischen Landesregierung geübt. Insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, die das Hotel- und Gaststättengewerbe im Westerwald prägen, würden kaum beachtet. Im Wesentlichen würden Bundesmittel „durchgereicht“. Eigene finanzielle oder konzeptionelle Aktivitäten seien aus Mainz eher mit dem Stichwort „Fehlanzeige“ zu beschreiben. Vielfach fühle man sich mit einer Vielzahl von teils schwer verständlichen Anordnungen allein gelassen.


Wichtig ist den Gesprächsteilnehmern der Blick nach vorne. Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich wirbt für den Erhalt der Dorfkneipen als sozial-kulturelle Zentren in den Ortsgemeinden. Carolin Stahl fordert bei den Anforderungen eine gewisse Beständigkeit und praxisnahe Lösungsansätze bei zu treffenden Regelungen. Jens Geimer von der Westerwaldbrauerei kündigte weitere Aktivitäten an und forderte mit Nachdruck gemeinsame Vermarktungsmaßnahmen für den gesamten Westerwald. Das Land sollte insbesondere für die kleinen Betriebe Zuschüsse ohne Rückzahlungsverpflichtung anbieten sowie eine klare Kommunikation pflegen. WTS-Geschäftsführer Christoph Hoopmann appellierte an die Kommunalpolitiker, die freiwilligen Leistungen an den Gäste-Service zu erhalten und die Aktivitäten des WTS nachhaltig zu unterstützen.


Alle Gesprächsteilnehmer warben abschließend um Vertrauen in die heimische Gastronomie, die mit Ideenvielfalt engagiert daran arbeite, die Krise zu bewältigen. Mit jetzt beginnenden Gaststättenbesuchen werde ein Vertrauensbeweis durch die Bevölkerung dokumentiert. „Unsere Wirtsleute und die Beherbergungsbetriebe haben diese Unterstützung verdient.“